Malango Actualité de l'Océan Indien

Freitag, 1. August 2008

I bi dr niemmer im nüt...!

Hallo mini Liebä!

Seit drei Tagen bin ich nun tatsächlich hier in Mayotte und der Titel dieses Posts sagt alles: Ich fühle mich noch total fremd und unsicher. Aber der Reihe nach:

Die Reise und die Ankunft verliefen reibungslos, habe viel geschlafen und mein Gepäck hat den Weg hierher auch gefunden. Am winzig kleinen Flughafen wurde ich dann tatsächlich von der Haushälterin von Caro (die Frau, die mich den ersten Monat in ihrem Haus leben lässt), Djamila, abgeholt. Per Taxi, dem gängigen Verkehrsmittel (1 Euro), ging es dann zum Haus: Ein grosses rostiges Tor, dahinter erstmal ein Garten mit wilden Hühnern und Katzen, Riesenspinnen, Bananen- und Papayabäumen. Das Haus von innen sah dann weniger romantisch aus: Ein riiiesen Puff, aus der Küche ein übler Gestank, der laut Djamila von von Ratten zerfressenen Fruchtsaftpackungen rührte. Das Bett war übersät mit dreckigen Kleidern und sah auch sonst nicht gerade ahmächelig aus- an dieser Stelle ein riiiiiiiiiiiesiges Merci für den Seidenschlafsack!!! Die Dusche ist leider auch kaputt, aber egal, warmes Wasser brauch ich bei dieser Hitze eh nicht und ein Duschkopf ist auch erlässlich...

Die Türen müssen alle 3-fach abgeschlossen und dann noch mit einem Holzbarren verriegelt werden, weshalb ich mich entschieden habe, den Laptop vorsorglich immer mitzuschleipfen. Leider leider sieht es hier aber ganz übel aus mit Internet, hab dieses Cybercafe hier erst heute gefunden, den Anschluss im Haus kann ich nicht installieren weil Caro in den Ferien ist und mir die Zugangsdaten nicht dagelassen hat.

Zu dumm auch dass ich mich auf die automatischen Login für meine Mails verlassen habe, es klappt kein einziges der von mir manuell eingetippten, weshalb ich jetzt auch gar keinen Zugriff auf mein Mail habe- solche kleinen Dummheiten meinerseits treiben mich deutlich mehr in den Wahnsinn als mich hier einzugewöhnen, wo alles doch viel langsamer läuft, Tourismus quasi inexistent ist und dementsprechend auch niemand weiterhelfen kann, wenn es z.B. darum geht, und das wäre dann eine weitere Dummheit von mir, mir zu erklären, wie um alles in der Welt dieser superpraktische Übergangsstecker funktioniert!!!

Heute hatte ich das erste Gespräch mit einer Ärztin, und so wies tönt, sollte das mit meiner Forschung gut klappen, sie war sehr hilfsbereit und hat mir viele Kontakte gegeben, sie hilft mir auch, eine Genehmigung für Patienteninterviews zu erhalten...

Ihr seht, hinsichtlich der Forschung, was ja der Hauptgrund für meine Anwesenheit hier ist, läuft es besser als erhofft. Was aber den Alltag angeht, da harzt es halt schon ziemlich. Ich weiss noch nicht, wie ich mich hier verhalten soll, obwohl der Umgang zwischen weissen Franzosen und Mahoraisen sehr entspannt wirkt. Gestern hab ich den ganzen Nami die Küche rausgeputzt, eine riesen Büetz mit viel Gestank, aber jetzt fühlts sich schon etwas heimeliger an. Ich fühle mich aufgeschmissen ohne Internet, alles ist unendlich teuer hier, also fällt auch telefonieren flach, da ich ja eben wegen dem Stecker- und Anschlussproblem weder Strom für den Laptop noch Internet habe. Es fällt mir ehrlich gesagt ziemlich schwer, mit all dem alleine zurecht zu kommen, ich bin froh, wenn dann wenigstens Caro zurück ist...

Ich vermisse Euch alle jetzt schon und schicke Euch eine grooosse Umarmung,
Laura

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